Die Zusammenfassung des Lebens und der Musiklaufbahn der Böhsen Onkelz soll euch helfen zu verstehen,warum wir,die Fans,sie so vergöttern und Andere sie so hassen und verdammen.Jeder kennt die Onkelz oder hat schon mal von ihnen gehört.Das Feindbild der Nation, die Götter für die Fans.Von der Band geht eine Faszination aus,die nicht in Worte zu fassen ist.Und nur die Fans werden diese Tatsache verstehen können.
Meine Zusammenfassung stammt aus dem Buch "danke für nichts" von Edmund Hartsch
In die ausverkaufte Hamburger Sporthalle am 23.10.96 kamen sichtbar viele Fans aus verschiedenen Lagern. Härteste Punks standen neben krassesten Skins. Dazwischen zappelten Teenies mit bunten Haaren, Leute mit Dreadlocks, Härtner, Langhaarige, Normalos, Baseballkappen, Wollmützen und auch ausländische Jugendliche. 8000 Leute sangen "Wieder mal nen Tag verschenkt", keine Gewalt, keine Schlägereien, nicht ein einziger Hitlergruß. Auch wenn sich nach dem Konzert, vereinzelte Grüppchen von Punks und Skins gegenseitig in den Arsch getreten haben sollen, gab es hier die ersten Anzeichen einer friedlichen Annäherung. Hamburg war keine Ausnahme, aber dort fiel es auf. So wie in Bremen, Hannover, München, Ulm, Frankfurt, Düsseldorf. Konzerte, die es in solcher Form in Deutschland noch nie gegeben hatte.
Ende September erschien das neue Album "E.I.N.S.". Zwei Tage nach der Veröffentlichung stand die CD auf Platz 4 der deutschen Longplay-Charts. E.I.N.S. war die Versiegelung der Freundschaft wischen der Band und ihren Fans.
Die Menschen, die sich die Onkelzscheiben kauften, waren die Menschen, die die Onkelz unterstützt hatten, und das war etwas, was die Band ihren Fans niemals vergessen würde.
"Freundschaft gibt uns Kraft, die uns stark macht in der Not. Einigkeit heißt die Devise, wir sitzen alle im selben Boot!"
Eine Einsicht,die Stephan während seiner Skinheadphase gehabt hatte und die er durchaus auf die heutige Zeit übertragen konnte. Sie hatte auch heute noch Gültigkeit, wobei die Band in langjähriger Kleinarbeit ihr eigenes Weltbild und das der Fans entscheidend geprägt und erweitert hat. Die gemeinsame Verarbeitung des Lebens sollte mit E.I.N.S. zementiert werden. ". . . mit dieser Band hast du nicht viele Freunde, doch die die du hast, teilen alles mit dir . . ."
Jugendliche aus allen Lagern, wohlgemerkt. Wer konnte denn wissen, wieviele dieser Leute ihre Hoffnung an die Onkelz hingen oder wieviele durch die Lieder inspiriert wurden, wieviele daraus lernten oder Kraft schöpften ?
E.I.N.S. hatte etwas mit Glauben zu tun. Nicht mit Glaube, wie ihn die Kirche predigte, sondern mit einer Kraft, die von innen kam.
Für alle die 1996 immer noch keinen Plan hatten :
Was man den Onkelz in Wirklichkeit übelnahm, war, dass sie sich niemals irgendwo angebiedert hatten. Weder bei den Redaktionen, noch bei irgendwelchen Plattenfirmen, weder bei Viva noch bei MTV.
Für lange Zeit hatte es so ausgesehen, als wenn sich die Jugend nie wieder vereinigen würde. Weder in Deutschland noch sonst wo. In Osteuropa blühte der Skinheadkult. Glatzenexperten schätzten ihre Zahl auf 300 - 350 000, mit eigenen Konzerten und eigenen Bands. Wie konnte es sein, dass zu den Onkelzkonzerten seit dem Frühjahr 86 nie mehr als 50 - 80 Skins gekommen waren ? Und wie konnte es sein, dass die Hitlergrüße seit 89 weitgehend ausblieben ? Einer hier, zwei dort, und immer war das Konzert unterbrochen worden oder der Übeltäter war unter dem Jubel der anderen Zuschauer hinausgeworfen worden. Solche Sachen sprachen sich herum. Vielleicht waren die wenigen Glatzen, die noch zu den Onkelzkonzerten kamen, auch die, die sich weiterentwickelten und sich nicht vor den Karren einer rechten Partei spannen ließen. Das gleiche galt vielleicht auch für die Hardcore-Punks, die nun wieder öfter bei Onkelzkonzerten auftauchten.
Nicht die Onkelz haben die Gewalt in die Herzen der Jugendlichen gepflanzt und auch nicht nur die "netten Männer", die Väter, Pfarrer, Politiker oder Nachbarn. Gewalt war in uns. Sie brach hervor oder wurde unterdrückt. Bei den Konzerten konnten die Fans, wer auch immer diese Leute waren, die Gewalt heraussingen. Das, und nichts anderes, machte das Faszinosum "Böhse Onkelz" aus.
Immer, wenn sich die Böhsen Onkelz trafen entfaltete sich augenblicklich diese typische Magie. Jeder, der die Band auf der 96er Tour gesehen hatte, konnte das bestätigen.
Die Seele der Band, das war klar, und das hatte sich auf der 96er Tour deutlich sichtbar bestätigt, war Kevin. Seit 96 genoss er wieder großen Respekt in der Band. Kevin war clean und hochmotiviert, das konnte man sehen.
Nichts ist für die Ewigkeit,
nichts bleibt wie es war
nur vier Jungs aus Frankfurt sind schon lange, lange da.
Die Welt hat uns verlangt, sie hat nichts besseres verdient,
habt ihr noch nicht erkannt . . . warum es Böhse Onkelz gibt.
Wenn es der Hass gewesen war, der die Onkelz antrieb, gegen wen richtete sich dieser Hass ?
Vielleicht war es inzwischen gar nicht mehr ihr eigener Hass, vielleicht war es auch der Hass der anderen, der sie antrieb und das Gefühl, etwas Richtiges zu tun. Es sah oft so aus, als dass sie, seit sie sich zu ihrer Geschichte bekannten, den Hass erst richtig auf sich zögen.
Und wenn es Einsicht oder ein Erlösungswunsch war, der sie weitermachen ließ, Einsicht von was ? Erlösung wovon ?
An welcher Wahrheit waren sie nah dran ?
Wer belog sich selbst ?
Wieso brachten sie die Dinge auf den Punkt und sagten, was sich keiner traute ?
Was traute sich denn keiner zu sagen ?
Ich bin der nette Mann von nebenan
und jeder könnt es sein
schaut mich an, schaut mich an
ich bin das perverse Schwein . . .
Warum hatte man Angst davor, dass die Band dieses Lied vortrug ? Onkelzfans waren gewiss keine Kindermörder, die meisten waren selbst erst zwischen 15 und 25. Gingen die Anschuldigungen im Belgischen Kinderschänderskandal etwa nicht bis in die höchsten Ebenen von Politik, Polizei und Gesellschaft ? Wurde in Deutschland etwa nicht alle drei Minuten ein Kind misshandelt ? In Hannover 1996 spielten sie es trotzdem, mit folgender Ansage :
Stephan :
"Wir spielen das folgende Lied nicht, um eine scheiß Plattenfirma wie Rock´O´Rama zu unterstützen, sondern nur, weil wir glauben, dass es in einer Zeit, wo es von Päderasten und Kindermördern nur so wimmelt, aktueller ist denn je und um Euch zu zeigen, dass wir uns von niemandem etwas verbieten lassen. Der fucking nette Mann, für die Bullen !!"
Dann legten sie los, und die beiden Polizisten, die hinter der Bühne standen und als Zeugen geladen waren, für den Fall, dass die Band tatsächlich dieses Lied spielen würde, waren zufrieden. Schmunzelnd zogen sie ab, machten ihre Meldung und sorgten dafür, dass die Onkelzkasse um 40 000,- DM leichter wurde.
40 000 Eier für ein brutales Lied gegen noch brutalere Kindermörder !
Konnte es sein, dass man die Jugend nur deshalb in zwei Lager aufteilte, in links und rechts, gerade damit sie sich bekämpfte und ein unsichtbarer Dritter darüber lachte oder sich das Geld einsteckte, das dabei raussprang ? Konnte es sein, dass irgendjemand dafür sorgte, dass es immer so blieb ? Es gab eine Menge Fragen, die im Fernsehen diskutiert wurden, aber niemand stellte die richtigen. Und wenn, dann wurde er abgeblockt. Krampfhaft versuchte uns jemand zu erzählen, alles sei in Ordnung. Die Wahrheit, und das war auch die Wahrheit der Onkelz, ihrer Fans, und all derer, die wirklich nachdachten, hieß aber : Gar nichts war in Ordnung. Und das, was uns als Lösung angeboten wurde, war in Wirklichkeit nichts anderes als eine halbherzige Schadensbegrenzung. Wir waren Gefangene in unserem eigenen Fernsehknast. Die richtigen Fragen, die es zu stellen galt, waren in der Tat politischer Natur und würden darum in einer Biographie über die Onkelz keine Erwähnung finden. Nur soviel : Die Frankfurter Band versuchte, ihre Gewalt zu verarbeiten, aber die Medien brachten sie mit ihren dummen Geschichten immer wieder zurück. Nur weil die Fans angeblich den Eindruck machten, dass sie keine Interessen hatten außer Saufen, Prügeln und Onkelzmusik, hieß das nicht, das es in Wirklichkeit auch so war, hieß nicht, dass sie nicht auch Antworten haben wollten oder dass sie mit ihrer Situation zufrieden waren. Und vielleicht hatten viele der Fans dieselben Fragen. Was ging eigentlich ab ? Was wurde hier eigentlich gespielt ? Wer schürte wirklich die Gewalt und den Hass ? Hatte der Frankfurter Philosoph Adorno nicht nachgewiesen, dass das Fernsehen und die Massenmedien alle Eigenschaften einer Droge aufwiesen und die niedersten Instinkte stimulierten ? Hatte er nicht auch davor gewarnt, dass das Fernsehen ursprünglich die Realität imitiert hatte und sich dieser Vorgang irgendwann umkehren würde, so dass die Realität das Fernsehen imitierte ? Wo kam die Beeinflussung zur Gewalt wirklich her ? Jeder einzelne Onkelzfan machte eine Entwicklung mit und nur die Wahrheit konnte allen helfen. Jeder Einzelne musste getrennt beurteilt werden, und nur das "Bewusstmachen" brachte die "Erkenntnis" der Zustände mit sich. Die Wahrheit zu sagen, war ein schmutziges Geschäft. Erst ignorierte man die Band und belegte sie mit Verboten, dann diffamierte und denunzierte man sie, manipulierte die öffentliche Meinung und säte Hass. Man bekämpfte und boykottierte, und als alles nichts half, überschüttete man sie mit Geld. Wer war eigentlich "man" ?
". . . Für mich repräsentiert die Kirche eher Machtgier, geheucheltes Machtgefühl und Geldgeilheit als Gott und Nächstenliebe. Ich rede hier nicht von Christen, die ihren Glauben wirklich leben, sondern von einem Unternehmen mit eigenem Staat. Der Papst ist der Verwalter dieser Firma, die ideologisch längst bankrott ist. Die Kirche ist womöglich die reichste und mächtigste Organisation unter unserem Himmel, doch leider sehen Bedürftige nur einen verschwindend geringen Bruchteil davon. Nur Moslems und Christen führten Glaubenskriege. Dabei ging es nicht nur darum, andere zu missionieren, sondern um Territorien und Bodenschätze, kurz um Macht. Religion ist für mich nichts anderes als eine psychologische Heilkur. Sie antwortet auf die Urängste der Menschheit. Gerade in ländlichen Gebieten wird die Einfältigkeit, der Aberglaube, die Schwäche der Menschen und ihre Angst vor dem Tod auf das Übelste ausgenutzt. Wer glaubt, dass die Kirche nur Gutes tut, hat sie nicht mehr alle. Es liegt mir fern, Gläubige mit diesen Zeilen oder meinem Text beleidigen zu wollen, aber ich wähle in den meisten Fällen solche krassen Worte, um auch deren Gehör zu erlangen, die auf einem Ohr taub bzw. auf einem Auge blind sind. Wenn alle Kirchengläubigen beginnen, vor ihrer eigenen Haustür zu kehren, ihren Glauben zu hinterfragen, anstatt blind Götzen anzubeten, fange ich an, meine Meinung zu ändern."
(Stephan Weidner über den Song "Kirche")
Die Böhse Onkelz Deutschland-Tour, im Herbst 1995, verlief sehr erfolgreich. Ausverkaufte Häuser von Kiel bis Wien. Über 100 000 Fans sahen die Band in mehr als 20 deutschen Städten. Die Polizei hielt sich im Hintergrund, und nach den Konzerten blieb den Hauptkommisaren meistens nichts anderes übrig, als Thomas Hess für die hervorragende Zusammenarbeit zu danken.
Die Rock Hard Leser wählten die Böhsen Onkelz im Frühjahr 96 mit Abstand zur "beliebtesten Band 1995" und Stephan Weidner zur "Persönlichkeit des Jahres". Der Onkelzkult war angesagter denn je. Was andere Bands an Glaubwürdigkeit vermissen ließen, die beste Stimmung, die größte Party, war nur bei den Onkelz zu finden. Es war zwar schon die ganze Zeit so gewesen, aber 1995 war das Jahr, in dem es sich überall herumsprach. "Hier sind die Onkelz" stand im Sommer 96 kurz vor der Vergoldung.
"Opium für´s Volk", die 96er Veröffentlichung der Toten Hosen, stand wochenlang auf Platz 1 der deutschen Charts. ". . . ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist . . ." das war genau das, was sie den Hosen übelnahmen. Diese lappenhafte Einstellung. Der Weg war schwierig und deshalb wollten sie ihn nicht gehen. Das sagte eigentlich alles über die innere Einstellung der Toten Hosen aus. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Onkelz niemals über die Toten Hosen oder andere Musiker, die ihnen feindlich entgegen kamen, gesprochen oder sich zu irgendeinem Kommentar hinreißen lassen. Weder in Interviews, noch auf der Bühne, obwohl es genug Gelegenheit und Gründe dafür gegeben hatte.
"Die Band Böhse Onkelz erregte durch ihre ausländerfeindlichen Texte Aufsehen."
(Herbert Gröhnemeyer)
"Entscheidend ist doch, dass sich diese Band in einem Bestimmten Umfeld bewegt, da ist mir auch egal wie sie selber über diese Sachen denken oder reden. Und auf einmal verkaufen sie wahnsinnig viele Platten, und da frage ich mich, ob das vielleicht alles Leute sind, die morgen die nächsten Brandbomben schmeißen. Ich habe in ein paar Stücke reingehört und finde die Musik absolut grauenhaft."
(Wolf Maahn)
"Gerade mit den Onkelz ist das so eine Sache. Ich will von denen ganz offensiv hören : Alle Rechten sind Scheiße. Und das habe ich von denen noch nicht gehört . . ."
(Die Toten Hosen)
". . . zwischen Störrkraft und den Onkelz steht ´ne Kuschelrock LP . . ."
(Aus dem Song "Schrei nach Liebe" von den Ärzten)
Dazu kam noch eine Reihe von Hasslieder gegen die Onkelz aus der rechten Szene. Dennoch hatten sie eine Konfrontation vermeiden wollen. Die meisten Aussagen waren so dumm, dass man bei den Onkelz nur darüber lachte. Jedenfalls eine Zeitlang. 1996 aber war das Maß voll. Campinos unüberlegte Aussage im Playboy und an anderer Stelle brachte das Faß zum überlaufen. In gewohnter Weise bekamen die Toten Hosen genau das, was jeder in so einem Falle bekam. Einen Onkelzsong, einen musikalischen Gruß, eine Weidneransage.
Die Presse bauschte diese kleine Meinungsverschiedenheit gewaltig auf und sprach vom "Onkelz-Hosen-Krieg". Stephan wollte mit diesem Lied einfach nur einen Schlußstrich ziehen. Immerhin gab es bereits Anfang 93 eine Anfrage der Onkelz an das Hosenmanagement, ob man sch nicht mal zusammensetzen sollte, um über die "Dinge" zu reden. Erst als dieser Versuch einer Annäherung von Campino zurückgewiesen worden war und die Angriffe der Hosen in der Presse nicht aufhörten, entschieden sich die Onkelz zu diesem Schritt.
Seit März 95 waren die Onkelz bei Virgin unter Vertrag. Drei Studioalben plus eine Live-Option, bei vier Jahren Laufzeit. Udo Lange sorgte für Aufregung auf dem Markt. Im Wochenrhythmus musste der Virgin Chef Stellung beziehen, gegenüber der Presse oder im Radio, oft auch im Streitgespräch mit Onkelzgegnern aus den Reihen des Handels. Die 95er Veröffentlichung "Hier sind die Onkelz" war nach nur acht Tagen auf Platz 6 der deutschen Top Ten geklettert.
Die Fachpresse war auf Onkelzkurs. Der deutsche Musikhandel war zunehmend verwirrt.
"Die Böhsen Onkelz spalten den Handel !" schrieb der Musikmarkt im Oktober. Als die großen Ketten von WOM und Karstadt eine Umfrage in ihren Filialen durchführten, demnach sich die große Mehrheit angeblich gegen die Band aussprach, war der Kleinhandel unschlüssig. Sie hatten die Chance, sich eine Band zu schnappen, die von den großen Läden nicht geführt wurde und konnten somit Kunden in ihren Laden ziehen, setzten sich allerdings der Gefahr der Rufschädigung und der Repression durch Autonome aus. Die, die gegen die Onkelz waren, stellten sich meistens als schlecht informiert heraus. Diese Händler, die oft zu Wort kamen, im Radio oder im Fernsehen, brachten die Dinge schwer durcheinander. Jahreszahlen, Lieder, Texte und Hintergründe, alles war verschwommen, wurde mal so und mal so dargestellt. Von Fakten keine Spur.
"Die Böhsen Onkelz spalten den Handel" und da gab es Leute, die behaupteten, dass die neue Alben der Onkelz zu angepasst wären. Wenn eine Band den Handel spaltete, dann bedeutete das nichts anderes, als das sich tatsächlich etwas bewegte. Weidner, Gonzo und Udo Lange hatten die Händler zu einem Pressetermin eingeladen, wo sie auf jede Frage bereitwillig antworteten. Wie die Kamele mussten Gonzo und Stephan ihre Skinheadzeit, 3 Jahre von 15 Jahren Bandgeschichte, immer wieder durchkauen. Am Ende waren alle verwirrter als zuvor. Was die beiden sagten, stand in krassem Gegensatz zu dem, was die Händler aus der Zeitung wussten. Zudem nahmen sie kein Blatt vor den Mund und sagten ihre Meinung, gegen Politik von rechts und links, klar, laut und deutlich.
Mit der neuen LP war die Band hart an der Grenze zur breiten Akzeptanz. "Hier sind die Onkelz" war nur sauberer, nicht weicher. "Danke für Nichts" war kein weiches Lied und "H" war das Stück, das Kevin beim Verarbeiten helfen sollte.
Kevin lebte und freute sich, wenn die Sonne schien. Mit dem Lied "H" sollte er sich verzeihen und sich selber alles Gute für die Zukunft wünschen. Was sollte daran weich oder angepasst sein ? Kevin hatte sein Leben im Griff und sah von Tag zu Tag besser aus.