Mittwoch, 23. November 2011

Wenn wir einmal Engel sind


Herr, ich bin schuldig, ich habe es getan
Ich habe sie verdorben und es war nicht das erste Mal
Frag mich besser nicht sonst muss ich lügen
Ja, ich habe sie entweiht und es war mir ein Vergnügen

Ich ließ ihre Lippen bluten, ich nahm ihr den Verstand
Ich hörte dich zwar rufen, doch der Teufel gab mir seine Hand

Wir ham´s getan, wie man es tut, im Stehen und im Liegen
Und wenn wir einmal Engel sind, dann fick ich dich im Fliegen

Du warst die süßeste Versuchung, mein Fleisch war schwach
Ich war einsam und du schneller, also haben wir es gemacht
Ich gab dir alles was ich hatte, mehr als ich es darf
Wir ham den Himmel durchflogen, uns mit Engeln gepaart

Du ließt meine Lipen bluten, du nahmst mir den Verstand
Ich wollte dich noch rufen, doch der Teufel gab mir seine Hand

Ich lass deine Lippen bluten, ich nehm dir den Verstand
Ich hör dich nach mir rufen, reich mir deine Hand

Album
Schwarz (1993)
Gehasst, verdammt, vergöttert (1994)

Tribute to Stevie


Album
Weiss (1993)

Sie hat nen Motor


Ihre Lippen sind aus scheinendem Chrom
Ihr Herz ist ein Motor, ihr Arsch ist mein Thron
Ihr Körper ist aus schwarzem Stahl
Wenn ich sie so anseh werde ich sentimental

Ich liebe das Gefühl, ihr wisst was ich meine
Ich liebe das Vibrieren zwischen meinen Beinen

Sie lässt mich fliegen, sie trägt mich durch den Wind
Ich verliere den Verstand wenn wir zusammen sind

Wir sind besessen, nichts hält uns auf
Wo immer mein Herz ist sind wir zu Haus
Auf der Suche nach der Straße in die Ewigkeit
Direkt in den Himmel, von der Schwerkraft befreit

Sie hat nen Motor
Ich schau dir in die Schrauben, Kleines

Dein Anblick ist die beste Medizin
Du schickst mich in den Himmel, schenkst mir Adrenalin
In deinen Venen pumpt heißes Öl
Die Stimme deines Motors ist so herrlich obszön

Trag mich davon, nimm mich mit auf die Reise
Im Universum der Motoren ziehen wir unsere Kreise

Du bist die Göttin meiner Träume am Tag und in der Nacht
Du bist ein MMMMotor, du bist ein V8

Album
Weiss (1993)

Sonntag, 20. November 2011

Die Geschichte Teil 49

Am 30. August 92 traten die Onkelz in der Eissporthalle in Aalen auf. Es war der Auftakt zur ersten "Böhse Onkelz-Deutschland-Tour in 12 Jahren Bandgeschichte. 4500 Fans waren gekommen. Die Zahl der Zuschauer hatte sich seit dem letzten Jahr also vervierfacht.
Anfang September erschienen die "Heiligen Lieder" auf dem deutschen Markt und waren, wie ihre Vorgänger, nur schwer erhältlich. Die großen Ladenketten, allen voran WOM, Saturn Hansa und Karstadt boykottierten die Platte verhement. Nach wie vor gab es keine Rundfunkeinsätze, keine Video- oder Fernsehbeiträge. Als Thomas Hess mit Stephan Weidner und Stefan Siebert im Sommer die Tour geplant hatten, waren sie von Zuschauerzahlen zwischen 800 - 1500 pro Show ausgegangen. Das erste Konzert in Aalen hatte bereits gezeigt, dass diese Einschätzung viel zu niedrig gewesen war. Der nächste Gig war für den 13. und 14. September in der Frankfurter Music Hall geplant, eine Disco, in der nicht mehr als 900 Leute Platz hatten. Es wäre das erste Mal seit 11 Jahren gewesen, dass die Onkelz in ihrer Heimatstadt gespielt hätten.
Die Konzertkarten waren nach ein paar Tagen ausverkauft, und die Anfragen rissen nicht ab. Als das B.O. Management das Konzert auf den 15. 9. verlegte und dazu die größere Hugenottenhalle angemietet hatte, stellte sich die Stadt quer. Aus Angst über das "gefährliche Rechts-Außen Potential", das sich angeblich zu gleichem Anlass schon in Aalen angesammelt hätte, kündigte die Stadt, unter dem Vorwand, dass die Saalmiete nicht rechtzeitig bezahlt worden wäre, den Mietvertrag. 3000 Karten waren bereits verkauft worden, und Die Bild schürte mit der Schlagzeile, "Auftrittsverbot - Neu Isenburg zittert vor den Böhsen Onkelz" noch das Feuer. Nach dem 15. 9. konnte die Presse nichts anderes berichte, als das die 500 umsonst angereisten Fans friedlich blieben. Natürlich waren viele frustriert, aber die Tatsache, dassStephan hingefahren war, sich persönlich mit den Fans unterhalten und bereitwillig Autogramme gegeben hatte, entschädigte so manchen. Dem Neu Isenburger Beispiel folgten die Städte Mainz und Erlenbach. Der Versuch dieser Städte, die geplanten Konzerte gerichtlich verbieten zu lassen, wurde jedoch in letzter Instanz abgewiesen. Kaiserslautern, Mainz und Erlenbach konnten ohne Zwischenfälle, allerdings nur unter der schweren Last einer zwiespältigen Presse durchgeführt werden.

". . . Städte zittern vor den Böhsen Onkelz
Randale in Aalen / bei Konzert in Mainz keine besonderen Vorkommnisse / Großeinsatz der Polizei . . . (Wiesbadener Kurier)

". . . Feuerzeuge kein Fackelzug . . . Böhse Onkelz und friedliche Anhänger . . ." (Mainzer Rhein Zeitung)

". . . Neudeutscher Name - Altdeutsche Gesinnung . . . Band ist neudeutsch und bedeutet Musikgruppe . Eine Formation also, die Melodisches, Klangvolles produziert. Wenn dieses Produkt dann in keinster Weise an Musik erinnert, muss sich die Band etwas anderes einfallen lassen, um mit Tonträgern und Konzertkarten Geld verdienen zu können. Die Böhsen Onkelz, die dem Erlenbacher Turnverein zwei beinahe ausverkaufte Hallen bescherten, sind Meister dieses Geschäfts . . . Die im Vorfeld geäußerten Befürchtungen bestätigten sich nicht, selbst die 200 Landes- und Bereitschaftspolizisten hatten einen ruhigen Abend . . ." (Erlenbacher Tageszeitung)

". . . Ganz normales Hard-Rock-Konzert - Befürchtungen wegen Böhse Onkelz waren unbegründet . . ." (Tageszeitung)

Ein wichtiger Aspekt zur Beurteilung der Presse, im Falle der Böhsen Onkelz, war sicher die mangelnde Kenntnis der Journalisten. Die wenigsten von ihnen besuchte regelmäßig Rockkonzerte und von den Böhsen Onkelz hatten die meisten von ihnen nie zuvor gehört. Wenn ein Journalist den Auftrag hatte über dieses Thema zu schreiben, dann schrieb schon mal der eine vom anderen ab, ohne auch nur jemals einen Song der Band gehört zu habe. Dazu kam, dass jeder, der sich als Journalist positiv über die Onkelz äußerte, damit rechnen musste, dass seine Kollegen ihn schnitten oder ebenfalls diffamierten.
Wolfgang Stach war einer der wenigen Journalisten, der die Distanzierungsversuche der Band nicht als Heuchelei darstellte, sondern Toleranz und Einsicht forderte :
". . . Eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Rockbands musste Konzerte aus Angst vor Krawallen absagen.  . . . obwohl die Gruppe auch nach Erkenntnissen des Bundesverfassungsschutzes nie rechtsradikale Lieder veröffentlichte, sich 1988 wegen zu starker Rechtstendenzen von der Skinheadszene lossagte und sich zu einer reinen Heavy-Metall-Band entwickelte, hängt ihnen die Vergangenheit immer noch nach . . . Die linke Szene machte mobil, Demonstranten drohten mit Randale und hatten Erfolg. Mehrere Konzerte wurden von den Hallenvermietern aus Angst vor Schäden abgesagt. . ."

Knappe 4 Wochen nach der Veröffentlichung hatten sich die "Heiligen Lieder" 200 000 mal verkauft. Am 29. 9. 92 standen sie auf Platz 5 der deutschen Top 100. Ein Vorgang, der, bedenkt man die Boykotte, mit denen das Album belegt wurde, in der Geschichte der deutschen Rockmusik einzigartig war.


Donnerstag, 17. November 2011

Es


Es hat Hände, die beschützen, Hände, die heilen
Was es sagt, ist unaussprechlich, es lebt zwischen den Zeilen
Es erträumte diese Welt, ist Erbauer und Zerstörer
Es ist der Atem allen Atems, es bringt Tod, doch ist kein Mörder

Es ist wie es ist, und doch ist es anders
und ist auch in dir
Es kann dein Ende beginnen, spricht das goldene Wort
Es liebt mich, immer bei mir

Wenn es etwas gibt, woran ich glaube - woran ich glaube,
muss es sein, wie in diesem Lied - muss es sein, wie in diesem Lied
Es öffnet dir und mir - es öffnet dir und mir - die Augen

Es nimmt dich mit auf Reisen, in den Weltraum deiner Seele
Es läßt dich nach dir suchen, läßt uns spüren, dass wir leben
Es kennt jedes Geheimnis, es redet, doch bleibt stumm
Es enthüllt nicht seine Wahrheit, es bleibt Mysterium

Album
Weiss (1993)

Alles F.A.M.


Ihr seid so anders und ihr fühlt euch anders an
Ihr seid so häßlich dass ich gar nicht anders kann
Wenn ich euch seh und ich erröte, spüre ich immer diesen Drang
Das ist der Grund, warum ich töte und ihr seid selber Schuld daran

Alles Fotzen außer Mutti
Nein ich bin nicht krank
ich bin nur ein bißchen anders
und vor Frauen hab ich Angst

In euren Blicken kann ich seh´n, ihr schaut auf mich herab
Darum müsst ihr doch versteh´n, dieser Blick bringt euch ins Grab
Ich verfolge euch im Dunkeln, ich bin euer schlimmster Traum
Eure Angst macht mich zum Mann, nur tot kann ich euch trauen

Album
Weiss (1993)

Montag, 14. November 2011

Die Geschichte Teil 48

Was niemand zu wissen schien . . . Anders als Kevin, war Gonzo zu keiner Zeit gefährdet gewesen, in die Sucht abzugleiten. Er wohnte seit Jahren mit seiner Freundin Verena zusammen und hatte jedwede Stilart des Exzesses und der Gewalt abgelegt. Aus Gonzos Verantwortungsgefühl gegenüber der Band, war im Laufe der Zeit ein altruistischer Drang geworden. Er schrieb mit Stephan die Musik nach dessen Rückkehr und gab den Böhsen Onkelz zu jeder Zeit professionelle Rückendeckung. Nie war Gonzo nervös und er kannte kein Lampenfieber. Er konzentrierte sich auf seine Gitarre und die anfallende Arbeit. Privat war er ein Naturmensch. Jede freie Minute verbrachte er im Wald oder er restaurierte alte Autos. Gonzo war ein Hot-Rod-Freak. Alte 50er Jahre Wagen zu frisieren und zu lackieren, war zu dieser Zeit seine Lieblingsbeschäftigung. Das glänzende Resultat seiner Arbeit war ein alter VW-Käfer, aufgemotzt bis ins letzte Detail.


Und was die wenigsten wussten . . . Pe war auf standby. Pe war immer bereit. Man musste ihn nur anrufen und ihm sagen, wann er wo zu sein hatte. Die große Konstante im Leben der Onkelz. 1992 gab es Tage, da wurde es auch ihm zu viel. Er verschwand oft am Wochenende mit dem Mountain-Bike und seinem Husky im Taunus. Er entwickelte sich mehr und mehr zu einem Trapper und Survivalspezialisten. Seit 92 war er Mitglied bei Greenpeace und überwies regelmäßig Geldbeträge, die den Kampf gegen Umweltzerstörung unterstützen helfen sollten. Außerdem besaß er mehrere Patenschaften für Kinder in der dritten Welt. Nicht, dass er es den Journalisten auf die Nase gebunden hätte, aber es hatte ihn auch nie jemand danach gefragt.


Eine Firma war gegründet worden. Ein eigenes Management sollte sich endlich um die Belange der Band kümmern. Mo Sudmann wechselte von Logic-Records zu den Onkelz und übernahm das Büro. Stefan Siebert, ehemaliger Konzertveranstalter der Frankfurter Music Hall, kam als Manager dazu und Thomas Hess, ultrakrasser Ex-Präsi des Bones-Frankfurt-Chapter, einem deutschen Rockerclub, war seit dem Sommer 92 für Tourbooking und Security zuständig.Fanpost und Merchandising wurde von Stefan Stichler, einem Jungen, der schon für Stephan in der Ranch gearbeitet hatte, gewissenhaft erledigt. Bellaphon kümmerte sich eben nicht um alles.


Natürlich wußten viele Kritiker die schwarz-rot-goldene Covergestaltung der "Heiligen Lieder" sowie auch die der "wir ham noch lange nicht genug" als eindeutigen Hinweis auf die versteckte rechte Gesinnung der Musiker zu deuten. Die Farben des letzten Albumcovers, die denen der Demokratie entsprachen und nicht denen des dritten Reiches, waren allerdings ganz allein die Idee der Bellaphon-Graphikabteilung gewesen und waren nicht, wie behauptet wurde, politisches Kalkül der Band. Das Bild der blutüberströmten Uhr auf der "W.h.n.l.n.g." entstammte einem Comic und die Idee zum Frontfoto der "Heiligen Lieder", auf dem die Band im schmuckvollen Priesterornat abgebildet war, stammte von Stephan. Es sollte eine Verarschung derer sein, die glaubten, sie besäßen als einzige das Recht darüber zu entscheiden, wer, wann, warum und auf welche Weise zu Gott sprach.

Sonntag, 13. November 2011

Ich lieb mich


Willst du mal ´ne Nummer schieben,
Mädchen komm zu mir,
denn ich bin der Schönste,
ich besorg es dir

Ich lieb mich, du liebst mich

Album
Live in Vienna (1992)
Gehasst, verdammt, vergöttert (1994)

Noreia


Komm ein bißchen näher Schwester, setz dich hier zu mir
willst du etwas Böses tun, dann öffne diese Tür.
Ich spüre dein Verlangen etwas anderes zu erleben.
Du willst es haben ? Ich kann´s dir geben.

Willst du mich spür´n, tief in dir spür´n
Willst du meine Seele, mein Innerstes berühr´n
komm sag mir willst du mich spür´n, tief in dir spür´n
Willst du meine Seele, mein Innerstes berühr´n
Ich frag dich

Der Psychofick, Gedankensex, die Nahrung für´s Gehirn
Ich will nicht nur deinen Körper, ich wil dein Innerstes berühr´n
Die zartesten Gefühle, deine schmutzigsten Gedanken
Ich will Sex mit deiner Seele, deinen Wahnsinn will ich . . .

Album
Heilige Lieder (1992)

Sonntag, 6. November 2011

Schließe deine Augen


Ein Mund, der nicht mehr redet, Augen, die nicht mehr seh´n
ein Herz, das nicht mehr schläg. Wohin willst du geh´n ?

Götter, die dich rufen
Ein Licht zeigt dir
Ein Licht zeigt dir den Weg

Schließe deine Augen und du findest neues Leben
Schließe deine Augen und sag mir was du siehst
Schließe deine Augen, niemand hält dich auf
auf deinem Weg ins Paradies

Deine Seele geht auf Reisen, wenn die Zeit gekommen ist
Ganz egal, was war, was sein wird
Ganz egal, wer du auch bist

Kein guter Tag zum Sterben
Du sprichst zu Gott, doch der Himmel ist leer.

Album
Heilige Lieder (1992)

Mittwoch, 2. November 2011

Die Geschichte Teil 47 - Heilige Lieder


Stephans neue Freundin schien nicht von dieser Welt. Es hattenoch nie jemanden in seinem Leben gegeben, der auf solche Art über Gott, Energie, Licht und Magie sprach, wie sie es tat. Als Stephan schließlich die Schnauze gestrichen voll hatte, von dem, was um ihn herum passierte, brach er mit ihr nach Mexico auf. In einer kleinen Hütte in Tuxla lebte er für 3 Wochen mit seiner Freundin in völliger Abgeschiedenheit. Hier schrie er die Songs für das 92er Album, mit dem er sein Innerstes nach außen kehren wollte. Er hatte sich vorgenommen, allen Kritikern einen musikalischen Tritt in den Arsch zu verpassen. Ein Denkzettel, der sie alle verstummen lassen sollte. Während dieser Zeit war er sehr von dem Anthropologen Carlos Castaneda beeindruckt. Seine Werke über den alten Shamanen Don Juan und den "Yaki-Weg des Wissens" hatten für Stephan und somit für die folgenden Lieder übergroße Bedeutung. In Mexico legte er halluzinogene Pilze in Honig ein und schmierte sie sich aufs Frühstücksbrot. Die Einnahme dieser "Trip-Pilze" war nicht ganz ungefährlich. Man brauchte starkes Selbstvertrauen, um auf einer Pilzreise nicht "verloren zu gehen". Außer dem Peyote Kaktus gab es wohl kaum eine natürliche Droge auf der Welt, die so extreme bewusstseinserweiternde Wirkungen hervorrief, wie diese "Psylos". Kein Wunder, dass nicht nur der Besitz, sondern sogar ihre Einnahme in vielen Ländern strafbar war. Pilze hielten, was LSD versprach.
"Der weiße Mann geht in seine Kirche und spricht über Jesus. Der Indianer geht in sein Tipi und spricht mit Jesus", lautete eine alte Pilz - Weisheit der Yaki-Indianer, dass ein Weg nur ein Weg ist. Wenn du fühlst, dass du ihn nicht gehen willst, musst du ihm unter gar keinen Umständen folgen. Um so viel Klarheit zu haben, musst du ein diszipliniertes Leben führen. Nur dann wirst du wissen, dass ein Weg nur ein Weg ist, und dann ist es für dich keine Schande, ihm nicht zu folgen, wenn es dein Herz dir sagt. Aber deine Entscheidung, auf dem Weg zu bleiben, oder ihn zu verlassen, muss frei von Furcht oder Ehrgeiz sein. Sieh dir den Weg genau und aufmerksam an. Versuche ihn, sooft es dir notwendig erscheint. Dann stelle dir, und nur dir selbst die Frage : Ist dieser Weg, ein Weg mit Herz ? Alle Wege sind gleich, sie führen nirgendwohin, aber einer ist der des Herzens, und der andere ist es nicht. Auf dem einen ist die Reise voller Freude, und solange du ihm folgst, bist du eins mit ihm. Der andere wird dich dein Leben verfluchen lassen. Der eine macht dich stark, der andere schwächt dich . . .(Die Lehren des Don Juan)


In dem Song "Diese Lieder" gab es eine Passage, wo Stephan sich mit seinen eigenen Worten auf seine Pilzerfahrung und den Schriftsteller C. Castaneda berief : ". . . es ist alles da, du musst´s nur nehmen, doch wer nimmt, der muss auch geben, sieh nach vorne, nie zurück, oder hast du Angst vor deinem Glück, es gibt nur einen Weg, den Weg mit Herz, den nur ein Krieger geht . . ."
Mit Krieger war hier die Yaki-Interpretation gemeint. Demnach ein Krieger ein Mensch war, der das Wissen jagte, der den "Weg mit Herz" ging.
Was Weidner nach seiner Rückkehr im Gepäck hatte, nannte er "Heilige Lieder", weil sie unter heiligen/heilenden Bedingungen entstanden waren. Wer die Heiligen Lieder - Texte aufmerksam las, der konnte alles über die Band erfahren, was er immer schon wissen wollte.

"Der Tod mehrerer Freunde überschattete die letzten 2 Jahre, die zum einen, was die Band betrifft, sehr erfolgreich waren und zum anderen voller Überraschungen, Tragödien, Erfahrungen und Sehnsüchte, was das Leben betrifft. Dies LP spiegelt einen Teil unserer Gedanken wieder. Wenn ihr versucht zwischen den Zeilen zu lesen, werdet ihr eine Menge über uns erfahren. Wir wissen, dass ihr nicht in einem Meer von Dummheit schwimmt, wie einige ignorante Arschlöcher auf diesem Planeten, die uns veranlasst haben, bis auf weiteres keine Interviews zu geben. Was gesagt werden musste, wurde gesagt. Ich danke dem Leben, Tom Robbins, C. Castaneda und Nika Beheshti für die Inspiration."
                                                                                  St. Weidner.
Und : ". . . gepriesen seien unsere Freunde und Familien, geheiligt werde Achim Schall und Helmut Rüssmann, für ihre Verdienste an diesem Werk, Amen.  . . . alle, die den Weg der hirnlosen Mitläufer gehen, sollen in der Hölle schmor´n."
Das war die eindeutige Onkelz-Ansage auf dem Booklet der Heiligen Lieder.