Montag, 13. Juni 2011

Die Geschichte Teil 5 - Kindheit von Gonzo

Matthias Röhr war der älteste von 4 Brüdern. er wurde am 16. April 1962 in Frankfurt geboren. Seinen Vater, der einen Lebensmittelladen und einen Kiosk hatte, sah er selten. Matthias war schmächtig und hatte ein gespanntes Verhältnis zu allen Klassenstärksten. Er verweigerte sich früh dem kirchlichen System. Er war ziemlich angekotzt von den katholischen Pfarrern und ihrer Einmischung in sein Leben. Mit 11 glaubte er daran, dass er im Namen der Musik unterwegs sei. Seine Mutter kaufte ihm eine Wanderklampfe. Ein 6seitiger billiger Sperrholzkörper, der sich schon verstimmte, wenn jemand im Zimmer hustete. Der Vater, der sich auskannte, ahnte bereits, mit was es enden würde. Mit einem langhaarigen, haschrauchenden, diskutierenden, faulenzenden, rebellierenden Sohn, dem ältesten von Vieren, der stets aufgelegt zu einem zünftigen Disput sein und der Bier saufen und sich daneben benehmen würde. Er konnte sich den Ärger bildlich vorstellen. Söhne, die Gitarre lernen oder Tänzer werden wollten, schwule Theaterfreaks und Töchter mit Tätowierungen, so etwas gab immer Probleme.
1974 zog die Familie nach Liederbach. Der Vater nahm zum Kiosk noch eine Wirtschaft hinzu, wo schließlich auch die Mutter ganztags arbeitete. Matthias war Nachmittags auf sich alleine gestellt. Mit 12 entschloss er sich Gitarre-Unterricht zu nehmen. Diesen brach er jedoch nach ein paar Wochen wieder ab. Er verkaufte seine Gitarre und erstand einen gebrauchten E-Bass. Ab 1975 übte er mit seinem Freund zu jeder erdenklichen Zeit im Keller.
Mehr als einmal kam es zu deftigen Auseinandersetzungen mit seinem Vater. Die Gitarre war da, die Haare waren schon verdächtig lang, der Krach war da und es fielen die ersten Widerworte. Wenn er jetzt auch noch Drogen nehmen würde, so würde es Herrn Röhr nicht wundern.
Herr Ullrich, ein Lehrer,manövrierte ihn in die Schulband, wo er Gitarre spielte und sang.
1975 war Matthias noch von Kiss schwer beeindruckt, aber ab 76 hielt er sich in Liederbacher und Kelkheimer Musikkreisen auf, von denen Kiss nur belächelt wurde. Nun musste er sich mit echter Rockmusik auseinandersetzen, wenn er dazu gehören wollte. er verkaufte seinen Bass, stieg auf E-Gitarre um und hing in Plattenläden - Hinterzimmern rum.
Aus Matthias wäre niemals "Gonzo" geworden, hätte er nicht fortwährend Ted Nugents "Double Life Gonzo" spazieren getragen. Auch Gonzo war von den Sex Pistols begeistert. 1978 stand er kurz vor der Mittleren Reife. In den Pausen trank er Bier und rauchte und er kam grundsätzlich zu spät zum Unterricht. Im Sommer 78 flog er von der Schule. Ihm war eine Lehre als Universalfräser sicher. 1980 trug Gonzo eine Lederjacke und Springerstiefel, und mit dem Umzug der Familie nach Frankfurt Bonames wurde er vom jugendlichen Landmetaller zur stets betrunkenen Stadtratte.

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